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Warum ich mich dazu entschlossen habe, Fotos von meinen Kindern nicht für meine Zwecke zu nutzen

Heute will ich mich einmal zu einem Thema äußern, dass mich insbesondere im letzten Jahr viel beschäftigt hat.

 

Im Zuge der Online-Präsenz ist unmöglich, sich NICHT mit diesem Thema zu beschäftigen.

Gerade, wenn man für die Sprösslinge näht.

Es ist ein Reizthema und zu allererst möchte ich betonen, dass es die Entscheidung eines jeden Einzelnen ist, ob er es nun tut oder nicht.

 

 

Ich habe mich entschieden, keine kompletten Bilder der Kinder zu veröffentlichen und erkläre dir auch gerne, warum.

Seifenblasen-Leben

Wenn der kleine Nachwuchs da ist, dann platzt man beinahe vor Glück!

Man möchte die ganze Welt an dem Wunder teilhaben lassen. Dank dem Internet ist es ja auch heute möglich.

Nur leider kennt man ja nicht unbedingt die ganze Welt.

 

Es ist einfach eine Wonne und herzerwärmend, wenn die Kleinen ihre Welt entdecken.

Wenn sie uns an die Hand nehmen und wir das Wunder entdecken, wie lang eine Ameisenstraße ist. Wie warm und weich sich eine Kastanie anfühlt oder wie viele Wolkenbilder an einem vorüberziehen.

 

Später dann, wenn die Kinder langsam flügge werden und anfangen selbst loszumarschieren stehen die meisten Eltern dann oft bei der Beobachtung vor dem Scheideweg.

„Ich finde es ja schön, dass mein Kind so aufgeschlossen ist, aber es darf nicht mit jedem fremden Menschen mitgehen.“

 

Als Mama krallt man sich da oft und gerne mal an etwas fest, um nicht sofort einzugreifen.

Kinderwagen, Tischkanten … Denn das Kind soll ja seine eigenen Erfahrungen machen.

Das Ganze beginnt schon, bevor die meisten Kinder in den Kindergarten kommen.

 

Man vertraut oft zunächst einmal auf eine ganz natürliche Reaktion seines Kindes.

Die reale Öffentlichkeit

Die Natur hat uns Menschen den Sinn dazu mitgegeben, neuen Situationen, die unbehagliche Gefühle in uns auslösen, erst einmal skeptisch zu beobachten.

Kinder werden von Erwachsenen mit anderen Augen betrachtet.

Nehmen wir das Beispiel einkaufen.

Eine (!) Situation kann schier unendliche (!!) Meinungen auslösen.

Der kleine Windelmors quengelt herum. Mama, durch drei wache Nächte einfach fix und fertig, lässt ihn aus dem Wagen.

Was dann passiert wissen wir alle.

Die Leute beim Einkaufen sehen das manchmal etwas anders:

-        Oh wie süß er/sie da das Schokoladenregal leerräumt.

-        Da weiß aber einer/eine, was er/sie will

-        Na du? Bist ja gar nicht schüchtern. Hier, ich helfe dir.

-        Wo ist die Mutter?

-        Das ist Sachbeschädigung!

-        Zu meiner Zeit damals wäre das ein Ding der Unmöglichkeit gewesen!

-        Die Mütter heutzutage verletzen ihre Aufsichtspflicht!

-        Ich könnte dich jetzt so mitnehmen und keiner würde es mitbekommen.

 

Verständnisvolle, ratlose, wütende Blicke an die Mama. Welche übrigens völlig aufgelöst durch die Suche des Knirpses gerade um die Ecke gehetzt kommt.

Die Online-Öffentlichkeit

Als Mama hört das Beschützen nicht vor dem Computer auf.

Ja natürlich habe auch ich anfangs Bilder von meinen Kidz gepostet. Als sie noch süß und unschuldig waren. Zu einer Zeit, als der Umgang noch recht sorglos war.

Dann aber ist mir aufgefallen – hey, das entscheide ich. Nicht meine Kinder!

Habe ich das Recht dazu?

Wer schaut sich in der breiten Anonymität meine Kinder an?

Was kann alles passieren?

Bei den Horrorszenarien, die sich mein überkreatives Hirn da gesponnen hat, ist mir schlecht geworden. Ich habe es gedanklich wirklich mal auf die Spitze getrieben!

Kinder können die Tragweite dessen doch überhaupt nicht begreifen!

Das Tatzen-Mädchen mit ihren jetzigen 9 Jahren sagt schon mal bestimmt „das verschickst du aber nicht.“ Egal ob FB oder an eine Freundin per Whattsapp.

Und sie hat recht!

 

Damit war privat der Käse für mich gegessen.

Kidz for Biz?

Seien wir ehrlich: Tragefotos der neuen selbstgenähten Kleidungen wirken einfach am Model selbst am besten!

Man kommt als selbstnähende Mama sehr schnell auf den Trichter, die Bilder einer breiten Gruppe zur Verfügung zu stellen.

Aber der Datenschutz hört ja nicht damit auf, dass man nur sein eigenes Kind fotografiert.

So gerne ich Bilder ansehe, wie einige Mädels schon fast professionell ihre Werke mit den Kidz präsentieren – bei mir machte sich ein ungutes Gefühl im Magen bemerkbar.

 

Ein Kompromiss. Beim Design- und Probenähen sind Fotos "in Aktion" sehr beliebt. Die Köpfe der Kinder sind nicht zu erkennen.
Ein Kompromiss. Beim Design- und Probenähen sind Fotos "in Aktion" sehr beliebt.

Deshalb entschloss ich mich dazu, keine Fotos der Tatzen-Kinder mehr zu veröffentlichen, auf denen sie komplett zu sehen waren.

Ich ging auf die Suche, was man stattdessen machen konnte.

 

Kreativität hört nach dem fertigen Projekt eben nicht auf!

 

Insta, FB … viele DIY-Ladies haben fantastische Ideen, ihre Werke am Model zu präsentieren – ohne dass man das komplette Kind sieht.

Es ist ein Kompromiss, den man für sich selbst abwägen muss.

 

 

Mein erster Versuch ein Flatlay zu fotografieren war nicht so besonders toll.
Eines meiner ersten Flatlay-Versuche. Licht, Stimmung, keine Falten und trotzdem lebendig wirken lassen ist gar nicht so einfach

Flatlay-Bilder sind eine tolle Idee. Aber sie erfordern Mühe und Zeit. Aber wenn man Übung darin hat machen sie richtig Spaß!

Die Kunst besteht ja darin, das Kindliche und Verspielte zu behalten. Accessoires dafür liegen zum Beispiel genügend im Kinderzimmer.

 

Dummys geben dem Ganzen für mich optisch eine Form.

Auf dem Markt gibt es zig verschiedene Varianten. Aber auch für den schmaleren Geldbeutel ist etwas zu finden.

Tragebilder mit ohne Kind!

 

Hier gilt einfach: ausprobieren und Zeit investieren.

Aber es lohnt sich, glaub mir!

 

 

Meine "everybody's darling" Alternative - ein Kinderthorso aus Styropor.
Meine "everybody's darling" Alternative - ein Kinderthorso aus Styropor.

Fazit:

Es gibt kein richtig oder falsch.

Es gibt nur einen eigenen Weg, bei dem DU dich wohl fühlen musst!

 

Wie denkst du darüber?

Ich bin gespannt auf deine Meinung!

 

Liebe Tatzen-Grüße

 

 

Katrin

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